Die nächste Welle der Weltgeschichte? oder: Liegt THE ECONOMIST diesmal richtig?

The Economist 16th April 2022 mit Original-Bildunterschrift

Die Weltgeschichte bewegt sich in Wellen – abgetan vor Jahrzehnten als lächerliche These eines verstaubten Historikers – heute so aktuell wie nie zuvor! Auch der in London produzierte ECONOMIST kommt nicht umhin, unterschwellig dieses NARRATIV aus der Mottenkiste herauszukramen.

Das Selbstverständnis des Magazins:

Independent, rigorous and open

The Economist Group pursues progress for individuals, organisations and the world. A leader in analysis, intelligence and influence, we combine local insight with global expertise to advise and inform millions. Our reporting, products and services build the capability to navigate the present and prepare for the future, and reflect our commitment to excellence and independent thought.

Britische, italienische, asiatische Unternehmensgruppen steuern den Kurs des ECONOMIST. Was kann man erwarten? Eine gründliche Suche nach Untiefen, Sandbänken, Sturmzentren im Ozean von Weltwirtschaft und Weltpolitik von morgen und übermorgen?

Außen CHINA, innen die geopolitischen Ängste von Agnelli & Co

Man nähert sich der geopolitischen Wirklichkeit! Die Ausgabe des ECONOMIST vom 16. April verspricht mit dem Titelbild China, zieht den Leser des Magazins auf den inneren Seiten aber doch tiefer in die Gefühlswelt des unsicher schwankenden Börsianers von London, Mailand und Frankfurt.

Da ist sie – die neue Welle der Weltgeschichte – allmählich, aber doch seismisch spürbar die Abkehr bedeutender Gesellschaften und Staaten Asiens, Afrikas, Lateinamerikas vom bisher so dominanten Riesen USA. Politische Erdbebenforscher der Denkfabriken des Westens spürten mit dem erfolgreichen Eingeifen des russischen Militär im syrischen Bürgerkrieg auf der Seite der legitimen Regierung in Damaskus den Beginn einer geopoliischen Wende, sozusagen am Meeresboden das Entstehen einer neuen Welle – die nach 1990 so verlachte, verspottete „Regionalmacht“ Moskau zeigte ihre Zähne. Ein Jahrzehnt später ist hinter den Beschimpfungen und Schmähungen des russischen Präsidenten aus Washington, London etc. die Ohnmacht zu spüren: was haben die militärischen Einsätze in Afghanistan, im Irak, in Afrika, was haben die lauthals so gepriesenen Instrumente der Sanktionen, Geheimdienst-Operationen, Medien-Fakes gebracht außen milliardenschweren Kosten? Man berauscht sich publikumswirksam an UNO-Abstimmungen, sucht aber fieberhaft in den politologischen Zirkeln nach neuen Wegen und Auswegen. Daher die Empfehlun an alle Freunde und Kollegen – studiert die neueste Ausgabe des ECONOMIST !!! Lest zwischen den Zeilen, welche Sorgen sich Agnelli angesichts der neuen Welle der Weltgeschichte macht!

Man spürt,sie denken schon über die Ukraine,über den Verlust ihrer ASOW-Banden hinaus. Sie suchen nach Wegen, wie sie ohne Gesichtsverlust in der POST-Ukraine-Periode die Gipfeltreffen mit PUTIN organisieren können. Man möchte ihnen Erfolg wünschen – als Lektüre für Nostalgiker: Ostrowskis „Wie der Stahl gehärtet wurde“ aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Mit solidarischen Grüßen aus Berlin Prenzlauer Berg

Dr. Dieter Weigert, Ostermontag, 18. April 2022