Als Stalin im März 1953, also vor 70 Jahren starb, war die Krim noch russisch, hatten sich die Einwohner von Lwow, Uschgorod, Iwano-Frankivsk an ihre staatsbürgerliche Zugehörigkeit zur Sowjetunion gewöhnt, wusste man wo Artjomowsk lag. In München träumten die geflüchteten ukrainischen Nationalisten und Judenmörder von einer Wiederkehr ihrer Herrschaft, die Volksrepubliken Polen, CSSR, Ungarn, Rumänien hatten sich mit dem Verlust von Gebieten, die nun zur Ukrainischen SSR gehören, abgefunden – unter Druck der Stalinschen Großmacht.

Soweit ein Blick in die Geschichte. Aber:
Die Bandera-Verherrlicher in Kiew, Berlin und Umgebung sollten eine Woche lang Gedenkfeiern zum Tode Stalins vor 70 Jahren abhalten, Glocken läuten lassen und wieder Straßen und Plätze nach dem „Generalissimus“ nennen: er hat durch kluge Diplomatie und georgisch-russische Standfestigkeit das Territorium der heutigen Ukraine im Südwesten um Gebiete erweitert, aus denen das antirussische Sentiment in der Gegenwart Kraft schöpft !
Stalins Begräbnis im März 1953:

Worauf beruht die Aktualität des Staatsmannes Stalin gerade in den gegenwärtigen politischen Krisen Osteuropas ? – Erstens aus seiner Abstammung als Georgier an der Spitze des multi-ethnischen Staates Sowjetunion;

zweitens aus seiner internationalen politischen Autorität gegenüber den anglo-amerikanischen Politikern der Kriegs- und Nachkriegszeit; drittens seiner Charakterfestigkeit als aktiver Vertreter der territorialen Einheit der Union – Anschluss von Gebieten, die heute von den Bandera-Neonazis als „ukrainisch“ beansprucht werden und aus denen sie verstärkt die antirussische Mobilisierung und Motivation beziehen, in denen sie aber auch die brutale Unterdrückung der Identität der ethnischen Miderheiten betreiben. (Galizien, Transkarpatien, Ruthenien, Bukowina)

Territorien der südwestlichen Ukraine um 1900
Die Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg und der Untergang des Zarenreiches 1917 führten zur Entstehung neuer Nationalstaaten in der region Südosteuropas auf der Grundlage von z.T. willkürlichen Grenzziehungen, die den sich ständig verändernden politischen und militärischen Kräfteverhältnissen bis 1939 angepasst wurden.
Das Jahr 1939 brachte mit dem Überfall des deutschen Faschismus auf Polen eine wesentliche Veränderung im Kräftverhältnis der Mächte: der Nichtangriffspakt der Sowjetunion mit Hitler-Deutschland erlaubte Stalin die Verschiebung der Westgrenzen der UdSSR mit dem Ergebnis der Einverleibung von ehemals zaristisch-russischen, 1919/20 durch Polen eroberten Territorien (Galizien mit Lwow) in das sowjetische Staatsgebiet (Ukrainische SSR).

Lwow/Lviv
1940 besetzte die UdSSR Teile des bisherigen „Bessarabiens“ (1918 durch Rumänien annektiert) und die nördliche Bukowina. Nach dem Sieg der Anti-Hitler-Koalition 1945 wurden diese Gebiete vertraglich feste Bestandteile der UdSSR.

Die Karte belegt (die grün eingefärbte Fläche im Südwesten) auch den 1945 erfolgten Anschluss des bis dahin tschechoslowakisch/ungarischen „Ruthenien“, des heutigen „Transkarpatien“ an die UdSSR (Ukrainische SSR).
(Der Anteil der ruthenisch sprechenden Bewohner an der Gesamtbevölkerung Transkarpathiens beträgt nach Schätzungen etwa 62 %.)
Die beiden folgenden Karten demonstrieren die auf sprachlich-ethnischer Identifizierung Unterschiedlichkeit der Bevölkerung der heutigen Ukraine.


Die folgende Karte zeigt den Zusammenhang der sprachlich-ethnischen Gruppierungen der Ukraine, die auf jahrhundertlange historische Entwicklungen zurückgehen, mit den jüngsten politischen Machtverhältnissen:

Während die „galizischen“ Bezirke (Lviv, Ternopil, Ivano-Frankivsk, Wolhynien) ein überdurchschnittliches „antirussisches“ Wahlverhalten („vor-Maidan“) aufweisen, wurde der „pro-westliche“ Präsident Juschtschenko von nur 55 % der Bewohner des Bezirkes Transkarpatien gewählt, was auf den hohen Anteil der Ruthenen an der Gesamtbevölkerung des Bezirkes zurückzuführen ist.
Die Stalin zugeschriebene Annexion der westlichen und südwestlichen Gebiete der heutigen Ukraine (auf die Polen, Ungarn, die Slowakei Anspruch erheben) sind – bis auf die Ausnahme Transkarpatiens – politische Stützen der nationalistischen Eliten in Kiew. Also – es ist Zeit, dem georgisch-russischen Staatsmann STALIN in Kiew ein Denkmal neu zu setzen wie auch in Uschgorod, der Hauptstadt Transkarpatiens.
Vielleicht aber – wenn es noch nicht geschehen ist – im Geburtsort Banderas – neben jenem Haus in Stary Uhrynow im Bezirk Ivano-Frankovik, dem Pilger-Leuchtturm der ukrainischen und europäischen Neofaschisten –

oder auch am Europa-Platz in der Stadt Ivano-Frankivsk neben dem „Monument Stepan Bandera“.

Dennoch – Mit freundlichen Grüßen aus Berlin-Prenzlauer Berg an alle Nicht-Wokisten, auch an Elon Musk !