Wie die Sekte der grünen Selbstgerecht:Innen dem „Türkenlouis“ den Bierhahn austrocknete

Die Geschichtslos:Innen verraten sich in Sprache und Schrift, sie greifen nach unserem Privatleben:

Eine historisch gewachsene Stadt im deutschen Südwesten, ein Kleinod mit Schloss und Bierkneipen, benannt nach einem ehemaligen adeligen „Landesvater“, der als Sieger mit reicher Beute aus einem Feldzug gegen die Osmanen heimkehrte und Louis (Ludwig) hieß.

Soweit, so gut. Oder nicht gut – der letzte große Krieg hinterließ eine Ruine, der Name blieb als die Bierkneipe im gesichtlosen und geschichtslosen Bau neu eingerichtet wurde. Keiner der nun zugewanderten Arbeiter aus dem ehemaligen Osmanenreich stieß sich an diesem Namen, man traf sich eben beim TÜRKENLOUIS !

Ich trank mein Bier zum ersten Mal beim Türkenlouis im letzten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts, als wir aus dem preußischen Norden uns mit „denen“ aus dem Südwesten zum Gedankenaustausch über demokratische deutsche Traditionen trafen und sehr viele Gemeinsamkeiten entdeckten.

Dann kamen die großen Fragezeichen, freundlich zuerst: Ich als Thüringer – aufgewachsen in einem Dorf, das stolz auf seine merowingische Herkunft verweisen konnte – war doch etwas erstaunt, wie unsere Schwestern und Brüder so leichtfertig uns als die aus den „Neuen Ländern“ begrüßten – sie, die ALTEN, die Lehrer, manche auch OBER-LEHRER, deren Geschichtsbewußtsein mit Mühe bis zum Bauernkrieg zurückreichte. Wie gesagt, alles noch freundlich.

Die Jahre vergingen, wir im Norden und Osten passten uns den Sitten, Gesetzen, Gewohnheiten der neuen Herrschaften an, sie gaben uns das Papier, wir gaben ihnen Fabriken, Bodenschätze und Chefsessel und für die im Süden und Westen blieb alles beim Alten – bis die Sekte der Selbstgerechten „übernahm“, sich nun in die „SELBSTGERECHT:INNEN“ verwandelte und auch den Dingen um sie herum neue Namen gab, die Menschen verblüffte mit erschreckenden Worthülsen, den zugewanderten Türken erklärte, dass doch „Türkenlouis“ rassistisch sei und sie ab sofort ihr Franz-Bier im „Markgraf“ zu schlürfen hätten.

Verwirrt fuhr ich zurück. Wo war im Süden und Westen der gesunde Menschenverstand abgeblieben? Das Unheil folgte mir auf den Fersen – Die Selbstgerecht:Innen übernahmen auch hier im Norden und Osten. Aus jeder neuschaffenen, gekünstelten Worthülse schlüpften aalglatte Vorschriften, Dogmen, Normen, lebensgefährliche Gesetze. Wahlversprechen wurden gebrochen, politische Widersacher:Innen ausgegrenzt, Medien gleichgeschaltet, Zwangsgebühren erhoben für auch nicht genutzte Medien und billigsten Schund im „öffentlich-rechtlichen“ Fernsehen. Meine links-liberale politische Landschaft hatte sich verändert – Opposition war zum Wagnis geworden, ich hatte keine Ansprechpartner:Innen mehr. Meine Argumente wurden verlacht, später in die rechte, populistische, extreme Ecke gedrückt.

Das Schlimmste aber, eingeworfen in meinem Briefkasten:

Es tauchen Flugblätter auf, in denen „GÄST:INNEN“ (!!! – welche Verhöhnung der Sprache) zum Boykott von „faschistisch“ deklarierten Gaststätten aufgefordert werden – mit Begriffen wie „Austrocknen“ oder „dicht machen“. Das ist strafrechtlich relevant ! Das ist schon kein Druck mehr zur Umbenennung der Kneipe, das ist selbst schon autoritäre Politik der „Selbstgerecht:Innen“ – Wehret den Anfängen !